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Sprache der Mehrheit in der schulischen Bildung
2. Februar 2018 , 8:00 - 3. Februar 2018 , 17:00
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Migration und Mehrsprachigkeit spielen auch in Österreich seit vielen Jahrhunderten eine
bedeutende Rolle, sind im deutschsprachigen Raum jedoch erst seit wenigen Jahrzehnten
Gegenstand wissenschaftlicher Betrachtung. Trotz ihrer recht jungen Geschichte hat die
Migrationswissenschaft eine Vielzahl von Perspektiven und Paradigmen hervorgebracht, die
im Zusammenhang mit ihren normativen Ausrichtungen zu konträren Schlussfolgerungen für
Bildungspolitik und pädagogische Praxis führen können. Aktuelle bildungspolitische und
schulische Konzepte und Maßnahmen umfassen in der Regel eine Kombination aus
kompensatorischen Deutschfördermaßnahmen und interkulturellen Aktivitäten, setzen also
auf eine an der Immigrationsperspektive der Mitte des letzten Jahrhunderts anknüpfende
sprachliche Assimilation. Die Anerkennung von Differenzen, die seit den 1980er Jahren von
der interkulturellen Pädagogik eingefordert wird, ist dabei in einem gewissen Rahmen
umgesetzt. Antworten auf die Frage, wie schulische Bildung aus der aktuelle
Migrationsphänomene am treffendsten beschreibenden Transmigrationsperspektive gestaltet
sein sollte, stehen weitgehend aus. Im Rahmen der Tagung „Sprache der Mehrheit in der
schulischen Bildung“ soll die schulische Bedeutung der Sprache der Mehrheit in der
Migrationsgesellschaft im Spannungsverhältnis von Individualität, Funktionalität, Normativität
und Ideologie betrachtet und diskutiert werden.